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Unterschriftenkampagne: Walter Krämer endlich ehren!Chronik der Kampagnen Auf dieser Seite finden Sie: [Aktuelles][Kleine Chronik][Dokumentation][Bilder] Unglaublich aber
wahr: Der
Kulturausschuss Siegen lehnt in seiner Sitzung vom 25.01.2010 mit
den
Stimmen von CDU, FDP und UWG erneut eine Ehrung Walter Krämers
ab. Wo wird bereits an Walter Krämer erinnert? Bilder online! Stellungnahme Wieder Debatte um die
angemessene Würdigung der Leistungen Walter Krämers
durch die Stadt Siegen
Aktuell: [Der Antrag der Grünen zum Nachlesen] [Zum Artikel aus der Westfälischen Rundschau vom 06.11.2009] [Die Stellungnahme als PDF (28 KB)] Und wieder eine neue Runde in der Auseinandersetzung um die Leistungen Walter Krämers und seine Würdigung durch die Stadt Siegen. Doch so neu ist diese Runde gar nicht. Eingeleitet hatte diese nämlich schon 1999 der damalige amtierende Bürgermeister Ulf Stötzel als er den Rat aufforderte sich zu erheben nachdem bekannt geworden war, dass Krämer in Yad Vashem geehrt werden würde und er Krämer dabei als "herausragende Persönlichkeit der jüngeren Geschichte unserer Stadt" würdigte. Stötzel war es dann auch der in seiner Rede bei der Feierstunde in der Siegerlandhalle anlässlich der posthumen Verleihung der Ehrenbezeichnung "Gerechter unter den Völkern" an Walter Krämer durch die israelische Botschaft, Krämer in seiner Bedeutung auf eine Stufe stellte mit den Attentätern des 20. Juli und die bislang ausgebliebene Würdigung Krämers in die "alte Bundesrepublik" mit ihren anti-kommunistischen Ressentiments verwies, die den kommunistischen Widerstand gegen die Nazi-Diktatur und somit auch die Person Walter Krämers verdrängt hatte. Folgerichtig nahm Stötzel auch eine Einladung der VVN-BdA Siegerland-Wittgenstein im Jahre 2001 an, als unsere Organisation mit einem umfangreichen Programm an den 60. Jahrestag der Ermordung Walter Krämers erinnerte. Weiter geschehen ist seitdem seitens der Stadt jedoch nichts. Und nun ist die Debatte also wieder aktuell. Die VVN-BdA Siegerland-Wittgenstein begrüßt ganz gewiss zuerst einmal jede Initiative, die eine angemessen Würdigung der Leistungen Krämers zum Ziel hat. Krämer hat jedoch weit aus mehr verdient als die mühselig abgerungene Benennung einer Straße. Um dies zu erkennen müsste aber noch viel mehr Menschen in Siegen klar werden, wer dieser Mann war und was er geleistet hat. Eine Persönlichkeit vom Range eines Walter Krämers gebührt es, dass etwa eine Schule oder besser noch eines der Siegener Krankenhäuser nach ihr benannt wird. Gewiss, dafür wäre die Stadt nicht zuständig. Aber könnte man ihren Ruf überhören? Und überzogen wäre diese Forderung ganz sicher nicht, sondern schlicht angemessen. Straßen werden in Siegen nämlich leider immer noch nach ganz anderen Persönlichkeiten benannt. Nehmen wir zum Beispiel die Lothar-Irle-Str. Wer einmal wissen möchte, wer da geehrt wird, dem sei der Wikipedia-Artikel zu diesem zeitlebens bekennenden Antisemiten und Mitglied der NSDAP empfohlen. Eine Gesellschaft ehrt mit der Benennung von Straßen, Plätzen und Gebäuden Menschen, die sich in unterschiedlicher Weise verdient gemacht haben. Sie bekundet damit auch in welcher Tradition sie sich versteht und welche Werte sie heute für wichtig und richtig erachtet. Walter Krämer wäre da wohl eine geeignete Persönlichkeit, aber eben nicht der bekennende Nationalsozialist Lothar Irle. Darum sollte in der Öffentlichkeit endlich eine Debatte geführt werden. Dann müsste um den Straßennamen auch nicht länger gefeilscht werden. Siegen muss sich endlich ohne Wenn und Aber zu Walter Krämer bekennen. Bericht Am
06. November, dem 68. Jahrestag der Ermordung Walter
Krämers, stand ein
bemerkenswerter
Artikel samt Kommentar in der Westfälischen Rundschau, den wir
gerne hier dokumentieren.
Die VVN-BdA Siegerland-Wittgenstein hat sich in der Vergangenheit immer wieder für eine würdige Anerkennung der Leistungen Walter Krämers durch die Stadt Siegen eingesetzt. Wir begrüßen daher die Aussagen von Bürgermeister Mues ausdrücklich. Der „Arzt von Buchenwald” rettete viele Juden Ein Denkmal für einen großen Humanisten gefordert (Alex Völkel, in: Westfälische Rundschau RT Siegen, 05.11.09) Kommentar zum Artikel (Alex Völkel, in: Westfälische Rundschau RT Siegen, 05.11.09) Unbedingt lesenswert! Lebensbericht
von
Liesel Krämer,
der Ehefrau Walter
Krämers, auf den Seiten der VVN-BdA Hannover!
Hannoversche Frauen gegen den Faschismus 1933 - 1945: "Alle Achtung liebe Liesel, da hätte mancher die Hosen voll gemacht" Kleine Chronik einer guten Kampagne
Erinnern Nur wenigen Menschen in Siegen ist der Name Walter Krämer bekannt, obwohl es schon in den 80-er Jahren verschiedene Bemühungen gab, ihn durch die Stadt Siegen offiziell ehren zu lassen. Alle Initiativen scheiterten bisher am Widerstand der etablierten Parteien, die sich schlicht weigerten, die Taten Krämers zu würdigen, weil er sich bis zu seiner Ermordung durch die SS stets zur kommunistischen Idee bekannte. Initiative Walter-Krämer-Platz 1997 forderte eine Initiative, -bestehend aus aus der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V., der SJD-"Die Falken" und dem von DLL und sozialistischen Schwesterorganisationen getragenen AStA der GH Siegen-, den neu geschaffenen Sparkassenvorplatz nach Walter Krämer zu bennenen. Krämer hatte mit seiner Ehefrau in einer angrenzenden Straße gewohnt. Doch auch dieses Vorhaben scheiterte. Laut Bürgermeister Karl Wilhelm Kirchhöfer (SPD), weil "sein politisches Engagement für die KPD eine angemessene Bewertung seiner unbestritten herausragenden Leistungen während seiner Haft im KZ Buchenwald nicht zuließe." (Zitat in einem 15 minütigen Fernsehbericht des WDR über das Leben Walter Krämers)
Ebenfalls im Jahr 1999 wurde dann endlich als eine Reaktion auf den zunehmenden öffentlichen Druck durch die Stadt Siegen eine Gedenktafel am Geburtshaus Krämers in der Siegener Charlottenstraße angebracht. Walter-Krämer-Krankenhaus Die Sozialistische Jugend hat in der Folgezeit ihre Forderung nach einer öffentlichen Würdigung Krämers mehrfach erneuert. In verschiedenen Schreiben an die Kreistagsfraktionen und den Oberkreisdirektor forderte sie auf, Stellung zu einer Anregung zu beziehen, das Haus Siegen des Kreiskrankenhauses in Walter-Krämer-Krankenhaus umzubenennen bzw. mit diesem Namenszusatz zu versehen. In der regionalen Presse wurde dieses Ansinnen zwar aufgenommen, Antworten auf diese Schreiben blieben entweder jedoch ganz aus oder hatten einen ausweichenden Charakter. 60. Jahrestag seiner Ermordung Im Jahre 2001 organisierten die wieder gegründete VVN-BdA Siegerland-Wittgenstein und der VEB Poltik, Kunst und Unterhaltung ein zweitägiges Gedenkprogramm für Walter Krämer. Eröffnet wurde dies durch eine Feierstunde auf dem Hermelsbacher Friedhof. Ehrengast und Hauptredner war Willy Schmidt, der selbst 12 lange Jahre Häftling im KZ Buchenwald gewesen war. Bemerkenswert war, dass Bürgermeister Ulf Stötzel sein Kommen zugesagt hatte, dies jedoch kurzfristig krankheitsbedingt absagen musste. An seiner Stelle sprach der stellvertretende Bürgermeister Jürgen Dreisbach Grußworte für die Stadt Siegen. Stötzel hatte bereits bei Bekanntwerden der Ehrung Krämers durch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in einer Ratsitzung die Leistungen Krämers gewürdigt und die Anwesenden gebeten sich für eine Schweigeminute zu erheben. Würdigung Die Menschen, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet haben, verdienen unsere Anerkennung. Der Widerstand von Kommunistinnen und Kommunisten darf dabei nicht ausgespart bleiben. Ein Mensch wie Walter Krämer darf kein Vergessener sein. Er hat Leben gerettet und sich mit unbeschreiblicher Energie der Barbarei des Nationalsozialismus widersetzt. Zuletzt mußte er seine Überzeugung mit dem Leben bezahlen. Seine Taten müssen heute Beispiel für uns sein. Die VVN-BdA Siegerland-Wittgenstein wird sich auch in Zukunft für eine angemessene Würdigung der Leistungen Krämers durch die Stadt Siegen einsetzen und gleichzeitig durch eigene Veranstaltungen und Aktion die Erinnerung an diesen großartigen Menschen wach halten. Literatur Klaus Dietermann/Karl Prümm: "Walter Krämer - von Siegen nach Buchenwald." (Siegen 1986). Erhältlich in allen Siegener Buchhandlungen oder direkt bei der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V., Häutebachweg 9, 57072 Siegen. Bodo Ritscher: "Arzt für die Häftlinge." Weimar/Buchenwald (1988). Weitere: Wikipedia-Artikel über Walter Krämer Dokumentation Seine Beteiligung zugesagt hatte auch der Siegener Bürgermeister Ulf Stötzel, der diese jedoch krankheitsbedingt zurückziehen musste. Seinerstatt sprach der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Siegen Herr Jürgen Dreisbach. Für die VVN-BdA Siegerland-Wittgenstein und den VEB Politik, Kunst und Unterhaltung sprach Joachim Mertens. Ehrengast und Hauptredner war der ehemalige Buchenwald-Häftling Willy Schmidt, Mitbegründer der VVN-BdA, langjähriger Gewerkschaftsfunktionär und Mitglied der Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora. Willy verstarb am 21. September 2003 im Alter von 92 Jahren. Ein Nachruf der VVN-BdA Münster Alle Redetexte sind im PDF-Format hinterlegt. Am 27.1.1999 konnte unsere 1997 gestartete Kampagne zur Benennung eines Platzes nach Walter Krämer einen ersten Erfolg zeitigen. Die Stadt Siegen musste sich bewegen und so wurde am Geburtshaus Krämers eine Gedenktafel enthüllt. Dokumentiert wird hier die Rede von Björn Laser, der für Falken, VEB und DLL zu deren Enthüllung gesprochen hat. Am 11. April 2000 verlieh die israelische Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem im Gläsersaal der Siegerlandhalle posthum den Ehrentitel Gerechter unter den Völkern an Walter Krämer. Es war uns von der israelischen Botschaft gestattet worden eine Redebeitrag zu halten. Wiederum übernahm Björn Laser diese Aufgabe. Im Jahr 1967 schrieb Bruno Apitz, der Autor des weltbrühmten Romans über das Konzentrationslager Buchenwald "Nackt unter Wölfen", einen Brief an seinen Genossen und Weggefährten Kurt Rossberg in dem er sich über Walter Krämer und dessen Leistungen äußert. Außerdem erklärt er, warum es ihm so wichtig war eine der Hauptpersonen seines Buches, den Namen Walter Krämers zu geben. Nachdem alle Bemühungen den heutigen Scheiner-Platz nach Walter Krämer zu benennen gescheitert waren, brachten wir das schon vorhandene Strassenschild vor dem VEB an. Sogar die regionale Presse berichtete wohlwollend. Allerdings währte die Freude nicht lange. Nur wenige Tage nach der feierlichen Einweihung war das Schild verschwunden. Nachforschungen der eingeschalteten Polizei ergaben, dass sich das Schild zur Abholung bereit auf dem Bauhof in der Fludersbach befand. Den genauen Verlauf dieses Vorfalls darzustellen ersparen wir uns und ihnen. Das Schreiben der Stadt sagt wohl alles. Die adäquate Anwort war der Cartoon von Michi und Björn im Stadtmagazin "Siegen Live". Bilder
VVN-BdA Siegerland-Wittgenstein, vvn-bda@gh-siegen.de |
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